FAQ's - Was Sie wissen müssen

Fragen zum Stottern

Weltweit ist circa 1% der Bevölkerung vom Stottern betroffen. Demnach leben 72 Millionen Menschen mit der Redeflussstörung. Vor der Pubertät zeigen sogar noch 5% aller Kinder Stottersymptome, wobei sich diese bei 4% der Kinder wieder verlieren.

In allen Nationen gibt es Menschen, die vom Stottern betroffen sind. Die Symptomatik variiert nicht in Zusammenhang mit der Muttersprache, kulturelle Gegebenheiten können aber den Umgang mit dem Stottern beeinflussen.

Das Stottern wird durch ein Geflecht aus neurologischen, genetischen und psychologischen Faktoren bedingt, wobei die genaue Ursache der Sprechunflüssigkeit bis heute unklar bleibt. Neben der Frage nach der Ursache ist es wichtig nach den  Auslösern des Stotterns zu fragen. So können traumatische Ereignisse in der Kindheit, wie zum Beispiel die Trennung der Eltern, Unfälle oder auch die Geburt eines Geschwisterkinds, das Stottern begünstigen. Emotionale oder Psychologische Schwierigkeiten können also bei der Ausprägung des Stotterns eine Rolle spielen, sind aber niemals der Grund für das Auftreten einer Redeflussstörung.

Grundsätzlich kann eine angepasste Therapie in jedem Alter wirksam sein, wobei der Behandlungserfolg bei jüngeren Patienten größer ist. Im Erwachsenenalter bestehen Therapieziele vor allem darin, die Einstellung zum eigenen Sprechen und den Umgang mit der Symptomatik zu modifizieren. Mit Hilfe von Sprechtechniken soll die Kontrolle über den Redefluss auch in anspruchsvollen Situationen aufrechterhalten und so die Sprechflüssigkeit erhöht werden.

Oft sind Menschen im Umgang mit Stotternden unsicher und hilflos. Sie versuchen Sätze zu beenden oder geben gut gemeinte Ratschläge. Diese "Hilfestellungen" und der Abbruch von Blickkontakt lösen in der Regel eine Unsicherheit bei dem Stotternden aus und das Stottern verstärkt sich nur noch mehr. 

Versuchen Sie zuzuhören, geduldig zu sein und den Blickkontakt zu halten. Verhalten Sie sich so, wie mit jedem anderen auch. 

1. Seriöse Stottertherapien versprechen keine Heilung. 

2. Seriöse Stottertherapien werden wissenschaftlich begleitet und führen kontinuierlich eine Erfolgskontrolle durch. 

3. Neben der Intensivphase, bieten seriöse Stottertherapien immer auch eine strukturierte Nachsorgephase an, um den Klienten langfristig zu begleiten und den Erfolg nachhaltig zu sichern. 

Das Wort Heilung wird häufig im Zusammenhang mit Stottern genannt. Die Spontanheilungsrate nimmt bis zum Beginn der Pubertät stetig ab, bis schließlich im Erwachsenenalter ein spontaner Rückgang der Redeflussstörung nicht mehr zu erwarten ist. Im Rahmen einer Therapie kann ebenfalls nicht die Heilung des Stotterns, sondern lediglich das Erreichen eines Höchstmaßes an Sprechkontrolle erzielt werden. Grundsätzlich gilt, dass ein Mensch, bei dem sich das Stottern einmal manifestiert hat, sein Leben lang mit der Sprechstörung umgehen muss, auch wenn er über lange Zeiträume symptomfrei ist.

Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ein sogenanntes funktionelles Stottern, im Verlauf des Spracherwerbs durchaus auftreten kann und noch nicht als Sprechstörung bewertet wird. Um Ihr Kind in solchen Phasen zu begleiten, können Sie sich an folgenden Empfehlungen orientieren:

  • Schaffen Sie Sprechsituationen ohne Druck, wie das gemeinsame Spiel, welches zwar zum Sprechen anregt, bei dem aber nicht eingefordert wird, wann und wie das Kind spricht
  • Richten Sie täglich Phasen mit ungeteilter Aufmerksamkeit für das Kind ein, in denen es spürt, dass sie ihm geduldig und aufmerksam zuhören
  • Vermeiden Sie Zeitdruck beim Sprechen
  • Verbessern Sie ihr eigenes Sprechvorbild, indem Sie Ihr Sprechtempo reduzieren
  • Thematisieren Sie das Stottern, sobald das Kind die eigenen Symptome wahrnimmt
  • Informieren Sie Personen, mit denen Ihr Kind Kontakt hat über begünstigende Verhaltensweisen

Im Schulalltag sollte das Thema Stottern nicht tabuisiert werden. Wenn Mitschüler und Lehrer über das Thema Stottern aufgeklärt sind, reduzieren sich auch der Druck und die Sprechängste für das Kind, welches Redeflussauffälligkeiten zeigt. Darüber hinaus sollten Sie sich über den so genannten Nachteilsausgleich informieren, bei dem das Kind die Möglichkeit erhält im Unterricht anstelle von mündlichen Leistungen, Ersatzleistungen zu bringen.

In der Regel beginnt das Stottern zwischen dem 3. und dem 6. Lebensjahr. Ab wann eine Therapie begonnen werden sollte, ist vom Schweregrad der Symptomatik, aber vor allem vom Leidensdruck des Kindes und der Eltern abhängig. Meist ist eine gute Elternberatung bei einem auf Stottern spezialisierten Sprachtherapeuten, der Unsicherheiten im Umgang klärt und Hilfestellungen für die richtige Unterstützung des Kindes bietet, zunächst ausreichend.

Schreiben Sie uns Ihre Fragen zum Thema Stottern oder Sprechunflüssigkeiten per Email an:

contact@freach-online.com

 

Fragen zur Therapie

„freach“ ist die Therapie-Plattform auf der unsere freach-Onlinetherapie stattfindet. In einem virtuellen Therapieraum treffen sich Therapeuten und Klienten, wobei der Zugriff von jedem beliebigen Ort der Welt möglich ist, sofern eine ausreichende Internetverbindung zur Verfügung steht.

Die virtuelle Therapie-Plattform „freach“ kann für reine Onlinetherapien, sowie die Nachsorge bei Präsenztherapie eingesetzt werden.

Die Online-Therapie „freach“  ist ähnlich wie eine Präsenztherapie aufgebaut. Der Klient trifft sich regelmäßig mit dem Therapeuten online in einem virtuellen Raum. So wird der Klient also kontinuierlich von speziell ausgebildeten Therapeuten betreut, wobei die erarbeiteten Inhalte mit dem ursprünglichen Therapiekonzept übereinstimmen. Neben der Vermittlung der Sprechtechnik und dem Training in konkreten Sprechaufgaben, erfolgt auch die Vor- und Nachbesprechung von Sprechsituationen im Alltag sowie die gemeinsame Reflektion über relevante Themen.

Zur Wirksamkeit des rein online durchgeführten Therapieprogramms im Vergleich zur Präsenztherapie gibt es bisher noch keine offiziellen Studien, sodass noch keine wissenschaftlich fundierten Ergebnisse vorliegen. Nach ersten Erfahrungen von Seiten der Therapeuten und Klienten, welche das Programm bereits durchlaufen haben, kann jedoch festgestellt werden, dass die erzielten Erfolge mit denen aus der Präsenztherapie vergleichbar sind.

Voraussetzungen sind:

  1. Teilnahme an einem Diagnostik-Gespräch mit einem unserer erfahrenen Therapeuten (ca. 180 Minuten) mit der Diagnose Stottern
  2. Erfolgreicher Technik-Check

Und schon kann‘s losgehen!

In Deutschland wird die Online-Therapie-Plattform „freach“ bereits seit 2012 erfolgreich in der Nachsorge der Kasseler Stottertherapie in einem „Blended Learning“- Konzept genutzt.
Die Anfragen von Klienten aus Kuwait, Portugal und Kolumbien führten schließlich dazu, dass die Präsenztherapie ganzheitlich in den virtuellen Therapieraum übertragen wurde. Seitdem werden Klienten aus der ganzen Welt von Therapeuten der Kasseler Stottertherapie online therapiert.
Mit Hilfe der Plattform könnten aber auch Programme für die Behandlung anderer sprachtherapeutischer Störungsbilder entwickelt werden.

Die Therapie kann auf Englisch, Portugiesisch und Deutsch durchgeführt werden.

Sollten Sie eine andere Muttersprache haben und großes Interesse an einer Online-Therapie bestehen, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail unter Angabe der Muttersprache und eines kurzen Motivationsschreibens. Wir prüfen dann gerne, ob es eine Möglichkeit zur Durchführung der Therapie in der jeweiligen Sprache gibt und setzen uns mit Ihnen in Verbindung.

Gerne können Sie bei Interesse anfragen, ob einer unserer Klienten bereit ist, Sie in einer Therapiesitzung zusehen zu lassen. Dazu melden Sie sich bitte unter „Kontakt“ > „Schnupper-Stunde“ an . Wir senden Ihnen dann mögliche Termine per Email zu. Da nicht absehbar ist, wie viele Therapien in diesem Zeitraum gerade laufen werden, kann es sein, dass sich nicht unmittelbar eine Gelegenheit bietet. Wir bitten dafür um ihr Verständnis.
Alternativ können Sie jederzeit an einem Diagnostikgespräch teilnehmen und sich mit einem unserer Therapeuten austauschen.

Die Therapie ist für Stotternde ab 9 Jahren ausgelegt. Kinder von 9-12 Jahren absolvieren das Online-Therapieprogramm  in Zusammenarbeit mit ihren Eltern. Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene ist die Elternarbeit kein fester Bestandteil mehr .

Die Online-Therapie läuft über einen Zeitraum von etwa einem Jahr. Um die Sitzungstermine zeitlich flexibler und kontinuierlicher gestalten zu können, werden in der Regel jedem Klienten zwei Therapeuten zugeteilt. So steht für Vertretungsfälle immer ein zweiter Ihnen bekannter Therapeut zur Verfügung. Auch in den Präsenzkursen arbeiten die Therapeuten meist im Team, was sich auch im Hinblick auf die Vielfältigkeit der Anregungen, welche die Klienten erhalten, als förderlich erwiesen hat.

Ein Therapeutentausch ist dann möglich, wenn konkrete Gründe für den Wunsch des Wechsels angegeben und von der therapeutischen Leitung anerkannt werden. Wir bitten um ihr Verständnis.

Informationen zu den Therapiekosten finden Sie unter dem Menüpunkt: Online-Therapie.

Diese Summe berechnet sich aus den Kostenpunkten für die Therapiedurchführung, die Vergütung der Therapeuten und dem Wert für die Therapiesoftware „flunatic!“.

Die Therapiezeit beläuft sich auf ein Jahr. Sie haben die Möglichkeit die Kosten für die Behandlung in separaten Rechnungsbeträgen zu begleichen.

Fragen zur Technik

Für die erfolgreiche Online-Therapie brauchen Sie eine funktionierende Breitbandanbindung. Außerdem sollten Sie in Besitz eines Headsets, einer Webcam, eines Aufnahmegerätes und einer Videokamera sein.
Empfehlungen hierzu finden Sie auch unter „Technische Voraussetzungen“.

Jeder Teilnehmer muss vor dem Start der Therapie einen Technik-Check mit einem unserer speziell ausgebildeten Therapeuten machen. Hier bekommt er eine Einführung in die technischen Anforderungen der Therapie. Wenn dann alle technischen Voraussetzungen gegeben sind, stellt die Therapie keine große technische Herausforderung dar.
Jeder kann „freach“ aufgrund seiner leicht verständlichen Oberfläche bedienen und nutzen.

Für die erfolgreiche Durchführung der Online-Therapie wird folgende Hardware benötigt:

  • PC
  • Headset (mit Soundkarte)
  • Webcam
  • Microphone 

Eine genaue Beschreibung der technischen Ausrüstung finden Sie auf der Unterseite Technik.

Für die Durchführung der Online-Therapie wird folgende Software benötigt:

  • „flunatic“ Software
  • Zugangsdaten für die Therapie-Plattform „freach“

Eine genaue Beschreibung der technischen Ausrüstung finden Sie auf der Unterseite Technik.

Sollten technische Probleme, wie:

  • Echo während des Sprechens
  • Verzögerungen des Gesprochenen 
  • Lange Ladezeiten des Webcambildes

währen der Sitzung auftreten, werden Sie von Ihrem Therapeuten entsprechend unterstützt. Sollten Sie sich einmal nicht im Therapieraum einloggen können und ihr Therapeut nicht erreichbar sein, bzw. falls eine sofortige Problemlösung nicht möglich ist, steht Ihnen ein telefonischer Techniksupport (Deutsch und Englisch) zur Verfügung.

Tipps und Tricks:

  • Schließen Sie alle laufenden Programme (Facebook, Skype, Chat-Programme etc.) während der Therapie.
  • Um Unterbrechungen zu vermeiden, verbinden Sie Ihren PC mit einem LAN-Kabel.
  • Schließen Sie das Headset immer VOR dem Start von "freach" an. 
  • Versuchen Sie rechtzeitig in den Therapieraum zu kommen, um bei Problemen trotzdem pünktlich mit der Therapie beginnen zu können. 

Haben Sie noch weitere Fragen?

Schreiben Sie uns unter: contact@freach-online.com

Wer fragt, der bekommt Antworten!

Ist die passende Antwort nicht dabei? Dann schreiben Sie uns Ihre Frage direkt an: 

contact@freach-online.com