Ursachen von Stottern
Ursachen
Die Ursache des Stotterns ist bis heute noch nicht hinreichend erforscht. Wissenschaftlich belegt ist ein Geflecht aus genetischen, neurologischen und psychologischen Faktoren. Parallel dazu gibt es abweichende Erklärungsansätze, wie zum Beispiel die Psychodynamische Theorie, Breakdown-Theorie oder die Lerntheorie. Die „freach“-Onlinetherapie orientiert sich an den nachfolgenden Faktoren:
Neurologische Faktoren
Bewiesen wurde bislang durch verschiedene wissenschaftliche Studien, dass in der linken Hirnhälfte von Stotternden eine schwächere Hirnaktivierung des Sprachzentrums und eine generelle strukturelle Veränderung vorliegen.
MRT-Untersuchungen zeigen eine vermehrte Aktivität in der rechten Gehirnhälfte während des Sprechens bei stotternden Probanden. Diese Aktivitäten treten verstärkt auf, wenn der Stotternde flüssig spricht. Wissenschaftler schließen daraus, dass ein Teilgebiet der rechten Hirnhälfte genutzt wird, um Sprechunflüssigkeiten zu kompensieren. Trotz dieses Kompensierungsmechanismus treten weiterhin Unflüssigkeiten auf, weil die rechtsseitigen genutzten Hirnareale nicht für den Sprechvorgang gedacht sind. Der Kompensierungsmechanismus ist daher nicht effektiv genug, alle Unflüssigkeiten zu umgehen. Im Vergleich zum Normalsprecher, treten also hirnanatomische Veränderungen mit veränderter Hirnaktivität auf.
Genetische Faktoren
Es gilt als sicher, dass ein Erbfaktor bei der Entstehung des Stotterns von Bedeutung ist, wobei nicht die Redeflussstörung an sich, sondern eine Veranlagung dazu weitergegeben wird. In wissenschaftlichen Studien konnten in den letzten Jahren wiederholt genetisch veränderte Chromosomen im Erbgut stotternder Menschen nachgewiesen werden. Nicht selten tritt Stottern familiär gehäuft auf, und auch Zwillingsstudien weisen auf eine genetische Komponente hin. Genaue Erkenntnisse, unter welchen Voraussetzungen Stottern vererbt wird oder nicht, liegen jedoch bisher nicht vor.
Ursache oder Auslöser?
Traumatische Ereignisse sind nie die Ursache von Stottern. Sie können Stottern aber begünstigen oder auslösen. Zu traumatischen Ereignissen kann zum Beispiel die Geburt eines Geschwisterkinds, die Scheidung der Eltern oder ein Unfall zählen.